Korntal. Für eine engere Zusammenarbeit von Sportverbänden und Kirchen hat sich der württembergische evangelische Kirchenrat Dan Peter ausgesprochen. Aus christlicher Sicht gehe es im Sport nicht nur um Leistungsvergleiche, sondern um die Wertschätzung des Körpers als Geschenk Gottes, sagte Peter am Mittwochabend in Korntal bei Stuttgart. Die Begeisterung für den Spitzenfußball sei in der Kirche längst aufgenommen worden, etwa durch Public-Viewing-Veranstaltungen in Gemeindehäusern und Kirchen, betonte Peter bei einem Podiumsgespräch der SportRegion Stuttgart.
Der Bürgermeister von Korntal-Münchingen, Joachim Wolf, vertrat die Ansicht, dass im Sport Unfairness und Gewalt nicht zugenommen hätten. Anders sehe es bei den Fans aus. Dort gebe es immer mehr Gruppen, die Sportereignisse missbrauchten, um sich etwa für Prügeleien zu verabreden. Zu diesen Menschen habe die Kirche allerdings kaum einen Zugang. Der Bürgermeister betonte, dass für die Wertevermittlung die Eltern als Vorbilder eine herausragende Rolle spielten.
Der evangelische Pfarrer Samuel Hartmann bedauerte, dass das Thema Sport in der Theologie unterbelichtet sei. Dabei gelte es, ganz praktische Fragen zu beantworten, da sich junge Christen am Sonntagvormittag zwischen Gottesdienst und Sportplatz entscheiden müssten. Hartmann hat in seiner Gemeinde in Pleidelsheim bei Ludwigsburg die Fußballmannschaft "FC Doppelpass" ins Leben gerufen, in der Einheimische und Asylbewerber gemeinsam trainieren.
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Der Sportreferent beim Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, Henrik Struve, warb für sportliches Engagement von Theologen. Beispielsweise könnten Jugendliche beim gemeinsamen Fußballspielen erleben, dass ihr Pfarrer auch nur ein Mensch sei. Außerdem führten solche Erfahrungen zu Gesprächen über Fairness und Fouls.
Die Veranstalterin der Diskussion, die SportRegion Stuttgart, hat das Thema "Glaube bewegt" zu ihrem Jahresmotto 2015 gemacht. Bei der begleitenden Internetaktion "Daran glaube ich" schreiben 365 Menschen, was sie beim Sport motiviert und welche Bräuche ihnen Glück bringen sollen.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (EPD)