14.09.2018

„Die Würde bleibt“

50 Jahre Psychologische Beratungsstellen: Gottesdienst und Festakt in Stuttgart

Die Landesstelle der Psychologischen Beratungsstellen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hat am Freitag, 14. September, im Hospitalhof Stuttgart ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Die Veranstaltung steht unter dem Motto: „…und die Würde bleibt. Beziehungen gestalten in Zeiten von Verunsicherung“. 

Psychologische Beratungsstellen leisten nach Ansicht von Landesbischof Frank Otfried July einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden. Dazu brauchten sie Schutzräume und trügen ihre Erfolge nicht auf den Marktplatz, sagte er im Festgottesdienst in der Stuttgarter Hospitalkirche. Diese Beratungsstellen seien besonders wichtig, weil Menschen durch Angebote der Kirchengemeinden immer schwerer erreicht würden. Der Landesbischof bedauerte, dass es in der Gesellschaft „Fliehkräfte/ gebe, die die Gemeinschaft aushöhlten. Das sei erkennbar im Umgang mit Flüchtlingen oder mit Familien. Das theologische Profil kirchlicher Beratungsarbeit stärke Kirche und Beratungsstellen, unterstrich July.

In einem Grußwort nannte Ordinariatsrätin Irmela Stetter-Karp von der Diözese Rottenburg-Stuttgart Beratungsstellen die „Seismographen für die Frage, wie es mit den Menschenrechten individuell in Wahrheit im Jahr 2018 bestellt ist“. Die ungebrochene Nachfrage nach Begleitung, Beratung und Therapie sei ein Beleg für die Risse und Gefährdungen familiärer Beziehungen. Dass inzwischen vier der 16 Beratungsstellen in Württemberg ökumenisch getragen werden, sei ein sehr gutes Zeichen, wie gut die konfessionelle Zusammenarbeit vor Ort funktioniere.

Die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, Bärbl Mielich, würdigte das Motto der Veranstaltung „Die Würde bleibt“ sowie die Arbeit der Psychologischen Beratungsstellen, die das Land „aus voller Überzeugung“ unterstütze.

Beim anschließenden Festakt im Hospitalhof schlossen sich Impulsreferate und eine Podiumsdiskussion an. Unter anderem sprach Marianne Birthler, ehemalige Bundesbeauftragte für die Unterlagen des DDR-Staatsicherheitsdienstes über „Würde in Zeiten politischer Veränderung“. Sie glaube nicht, dass Rassismus vor allem im Osten Deutschlands ein Problem ist, so Birthler. Doch gebe es im Westen mehr Gegenkräfte, „die Zivilgesellschaft ist stärker“. Die liberale Mitte der Gesellschaft sei im Osten unterentwickelt. Ihrer Einschätzung nach spiele das „Gefühl der Zweitklassigkeit“ für viele Ostdeutsche nach wie vor eine Rolle. Sie warb dafür, die Menschenwürde in Deutschland besser zu schützen, etwa durch Erziehung, Demokratie-Bildung und bei Bedarf auch durch polizeiliche Maßnahmen gegen Hass und Beleidigung.

Die frühere Bürgerrechtlerin widersprach der Einschätzung, die Menschen in der DDR seien ein Volk von Spitzeln und Verrätern gewesen. Laut Akten hatten weniger als zwei Prozent der Bürger hauptamtlich oder inoffiziell für die Stasi gearbeitet. Dennoch herrsche bei Ostdeutschen das Gefühl vor, wegen der DDR-Geschichte unter Generalverdacht zu stehen. 

Weitere Impulse gaben Claudia Maria Fürst, Geschäftsführerin einer Stuttgarter Unternehmensberatung sowie Esther Stroe-Kunold, stellvertretende Leiterin der Landesstelle.

Psychologische Beratungsstellen bieten nach eigenem Anspruch wissenschaftlich fundiert Rat bei Erziehungsfragen, familiären Problemen und Notlagen. Die Landesstelle in Stuttgart wird seit drei Jahren von Susanne Bakaus geleitet und ist zuständig für die Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden und die Qualitätssicherung. Sie wird getragen von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. 

(mit epd)

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