„Das, was Ihr hier macht, hat einen unschätzbaren Wert für die Gesellschaft. Das ist eine Investition in die Zukunft“. Dieses Fazit zog der baden-württembergische Minister für Soziales und Integration Manfred „Manne“ Lucha bei seinem Besuch der Freizeit „FreeStyle“ im Freizeitheim Kapf bei Egenhausen. Am Montag, 13. August, hat er sich bei dieser Einrichtung des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) im Rahmen der Sommerkampagne „Der Landtag macht Freizeit“ ein Bild von der interkulturellen Sommerfreizeit gemacht.
75 junge Geflüchtete aus zwölf Ländern können dort in zwei Abschnitten besondere Tage erleben, denn der Name ist Programm. „Jeder ist frei in Stil, Sprache, Kultur und Religion“, erläutert Yasin Adigüzel das Konzept dieses Angebots. Zusammen mit 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern organisiert der Landesjugendreferent des EJW die Ferientage für die 13- bis 21-Jährigen.
Von Sport über kreative Angebote bis zu Aktivitäten im Naturschutzgebiet ist alles dabei. In Kleingruppen und ganz persönlichen Gesprächen kommen auch Einzelschicksale zur Sprache und es entsteht ein natürlicher, interreligiöser Dialog. „FreeStyle“ als Freizeitname ist wörtlich gemeint, erläutert Adigüzel: „Jeder ist frei, in seinem Stil hier zu sein. Wer Arabisch spricht, spricht Arabisch. Wer Muslim ist, ist Muslim. Wer Christ ist, ist Christ. Wer mitmachen will, macht mit. Jeder erzählt, was ihm wichtig ist, und so kommt es zu einem ganz normalen theologischen Austausch zwischen den Religionen“, betont Adigüzel.
Die Organisationen im Landesjugendring haben 2004 zum ersten Mal die Mitglieder des Landtags Baden-Württemberg in den Sommerferien zu einem Besuch einer Freizeit oder eines Zeltlagers der Jugendarbeit eingeladen. Seit 2008 findet die Sommerkampagne alle zwei Jahre statt.
Lucha wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie gemeinsam Spaß haben, diskussionsbereit und angstfrei bei der Freizeit zusammenleben und lernen, sich in ihrer Unterschiedlichkeit zu akzeptieren und respektieren.
Auch Sven Holder, Bürgermeister der Gemeinde Egenhausen, ist begeistert von „FreeStyle“, das nun schon zum dritten Mal in seiner Gemeinde stattfindet. „Das ist vorbildlich und ich unterstütze dieses Angebot gerne, wo ich nur kann.“ Einig waren sich die beiden Politiker, dass diese Freizeit auch in den nächsten Jahren weitergehen soll, da die jungen Leute dort ganz praktisch lernen, respektvoll miteinander umzugehen.