12.11.2015

Ein weltoffener Brückenbauer im Bischofsamt

Hans von Keler wird 90 Jahre alt

 

Dr. h. c. Hans von Keler feiert heute seinen 90. Geburtstag. Der frühere württembergische Landesbischof galt als weltoffener Brückenbauer und war der erste Nichtschwabe im Bischofsamt der Evangelischen Landeskirche. 

Stuttgart/Herrenberg. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July nennt von Keler einen Mann „mit weitem Horizont und treffenden Analysen“. Seine Liebe zur Heimat und sein Wille zur Versöhnung gehörten für den Oberschlesier zusammen wie zwei Seiten einer Medaille. Manche seiner Formulierungen seien zu geflügelten Worten geworden, so July. Etwa: „Geschichte ist Geschichtetes.“ Oder: „Das Gebet ersetzt keine Tat, aber es ist eine Tat, die durch nichts ersetzt werden kann.“ Zu seinem 90. Geburtstag hat ihm jetzt auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel gratuliert. 

Der Sohn eines Apothekers im ostoberschlesischen Bielitz kam nach Abitur, Kriegseinsatz und amerikanischer Kriegsgefangenschaft im Dezember 1945 völlig mittellos nach Althengstett bei Calw. Dort hat ihn eine mit seinem gefallenen Bruder befreundete Pfarrfamilie aufgenommen. Der Krieg und seine Folgen haben ihn geprägt. Das „Fragen nach dem Sinn in diesem Wahnsinn“ führte ihn zur Theologie, die er in Tübingen studierte. Hans von Keler war Gemeindepfarrer in Wildenstein bei Crailsheim und Neuenstein bei Öhringen. Er leitete das Evangelische Mädchenwerk in Württemberg, die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg und führte den Vorsitz des Diakonischen Werks Württemberg. 1965 wurde er in die Landessynode, ein Jahr später in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt und amtierte später einige Jahre zeitgleich als Präsident der Landessynode sowie als Vizepräsident der EKD-Synode. 1976 wurde er als Prälat nach Ulm berufen. Drei Jahre später wählten ihn die Mitglieder der Landessynode und des Oberkirchenrats zum Landesbischof. In seiner Amtszeit, die bis 1988 dauerte, gelang es ihm zwischen den unterschiedlichen Flügeln der Landeskirche Brücken zu bauen und zu vermitteln. 

Als „Kirchendiplomat“ prägte er die Außenbeziehungen der EKD. Er befasste sich als Mitglied des Rats mit Friedensfragen und mit den Beziehungen zur katholischen Kirche, zum Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR und zum polnischen Ökumenischen Rat der Kirchen. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit engagierte er sich bis 1994 noch als Beauftragter des Rats der EKD für Aussiedler- und Vertriebenenfragen für die Integration derer, die nach dem Mauerfall und der Öffnung des Ostblocks von dort nach Deutschland kamen.

Hans von Keler, der im Ruhestand in Herrenberg lebt, genoss Anerkennung und Respekt weit über den kirchlichen Raum hinaus. Dies fand Ausdruck in hohen kirchlichen und staatlichen Auszeichnungen wie etwa der Verleihung der theologischen Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen und der goldenen Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

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