Die Baumaßnahmen in Höhe von rund 17,4 Millionen Euro in der mittelalterlichen Klosteranlage Maulbronn sind abgeschlossen. „Das Evangelische Seminar Maulbronn, ein Gymnasium mit Internat, bietet nun Platz zum Leben und Lernen für 100 Schülerinnen und Schüler“, sagte die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) bei der Übergabe der sanierten und ausgebauten Gebäude. Für die rund 17,4 Millionen Euro Kosten habe das Land Baden-Württemberg rund 14,6 Millionen Euro beigesteuert, die Evangelische Seminarstiftung und der Bund unterstützten mit jeweils rund 1,4 Millionen Euro.
In insgesamt acht Bauabschnitten wurden den Angaben zufolge von 2007 bis 2018 die vom Evangelischen Seminar genutzten Räumlichkeiten saniert und ausgebaut – bei laufendem Schul- und Internatsbetrieb. Neben der Modernisierung und dem Ausbau für die schulische Nutzung wurden unter anderem Schäden an der historischen Tragkonstruktion behoben. Teilweise wurden Bereiche barrierefrei zugänglich gemacht. Auch der Brandschutz wurde verbessert. Zudem wurde für die Küche ein neues Gebäude errichtet.
UNESCO-Weltkulturerbe
Das Kloster Maulbronn, 1147 von Zisterziensern gegründet, ist eines der meistbesuchten Kulturdenkmäler Baden-Württembergs. Seit 1993 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit der Reformation in Württemberg endete das klösterliche Leben in Maulbronn 1534. Danach wandelte Herzog Christoph von Württemberg das Zisterzienserkloster im Jahr 1556 zur evangelischen Klosterschule um. Wissenschaftler und Literaten wie Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und Hermann Hesse gingen den Angaben zufolge in Maulbronn zur Schule. Heute ist das Evangelische Seminar Maulbronn als staatliches Gymnasium mit einem Internat in Trägerschaft der Evangelischen Seminarstiftung im Klosterkomplex untergebracht.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)