Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag Anfang Juni lockte rund 100.000 Dauerteilnehmer und viele Tagesgäste nach Stuttgart. Die Fäden der Organisation liefen bei den rund 100 Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle zusammen. Für die nötigen Ortskenntnisse und Kontakte in die Region sorgte eine Gruppe der württembergischen Landeskirche, die seit September 2012 in der Kirchentagsgeschäftsstelle mitarbeitete. Am kommenden Sonntag (12. Juli) wird das Team in einem Gottesdienst von seinen Aufgaben entbunden.
Team-Mitglied Ulrike Kammerer organisierte das regionale Kulturprogramm mit Kirchenmusik, bildender Kunst, Theater, Tanz, Literatur und Film. Sie brachte kirchliche Kulturschaffende und kreative Köpfe der säkularen Kulturszene zusammen. „Es ist ein wunderbares Netzwerk von Kirche, Kunst und Kultur entstanden, von dem ich mir wünsche, dass es über den Kirchentag hinaus wirkt“, hatte Kammerer bei der Vorstellung des Kulturprogramms gesagt. Zum Kulturprogramm gehörten unter anderem musikalische Uraufführungen, die „Atelierkirche“ in der Brenzkirche am Weißenhof, die Kinoprozession „NachtLichtSpiel“ und die literarischen Spurensuche „Erzählte Stadt“.
Monika Johna, David Kobow und Patrizia Märkisch waren für die regionale Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Sie organisierten Vorveranstaltungen zum Kirchentag, warben auf Messen und Veranstaltungen und koordinierten das „Stuttgarter Gasthaus“. Dieses landeskirchliche Begegnungszelt machte beim Kirchentag 2013 in Hamburg Lust auf Stuttgart und lud dann im Juni 2015 zu einem internationalen Begegnungsprogramm und schwäbischen Köstlichkeiten auf den Stuttgarter Schlossplatz ein.
Diana Schwach zeichnete verantwortlich für die regionalen thematischen Beiträge im Kirchentagsprogramm: das „Zentrum Jugend“ im Neckarpark, das Zentrum „Evangelisch in Württemberg“, das die Bandbreite der württembergischen Glaubenswelt zwischen Pietismus und liberaler Religiosität thematisierte, sowie das Projekt „Stuttgarts Reichtum“, in dem die multikulturelle Dimension der Schwabenmetropole präsentiert wurde. Wolfgang Nebel koordinierte das regionale Gottesdienstprogramm, unterstützte Gemeinden in Stuttgart und der Region beispielsweise bei der Vorbereitung von Feierabendmahlen und Tagzeitengebeten. Außerdem war der ehemalige Stuttgarter City-Diakon mit seinen guten Ortskenntnissen wichtiger Türöffner und Ansprechpartner für die Kirchentags-Geschäftsstelle. Etwa, wenn es darum ging, welche Gebäude und Zentren für welche Kirchentagsveranstaltungen geeignet sind.
Geleitet wurde das Team vom landeskirchlichen Beauftragten für den Kirchentag, Pfarrer Wolfgang Kruse. Er hat mit seinen Mitarbeitenden und Sekretärin Andrea Ritter nicht nur zahllose Sitzungs- und Planungstage verbracht, sondern auch jede Menge Kilometer zurückgelegt. Landauf, landab rührten sie in Württemberg die Werbetrommel für den Kirchentag. „Durch meine Besuche in fast allen Kirchenbezirken habe ich die Landeskirche kennen gelernt“, sagt Kruse im Rückblick.
Doch zunächst ging die Reise nach Norden. Denn von September 2012 bis Juni 2013 verstärkten die Württemberger die Geschäftsstelle für den Hamburger Kirchentag im Mai 2013 und erhielten wichtige Einblicke in die Vorbereitung der Großveranstaltung. Für den Stuttgarter Kirchentag hatte die Gruppe den Auftrag, die Interessen und die Besonderheiten der württembergischen Landeskirche einzubringen. Kirchenrat Frank Zeeb, im evangelischen Oberkirchenrat Stuttgart für den Kirchentag zuständig, ist mit der Arbeit zufrieden. „Die ‚württembergische Note‘ ist zu einem ganz erheblichen Teil dem landeskirchlichen Kirchentagsteam zu verdanken, mit seinen regionalen Projekten, dem Gottesdienstprogramm und dem regionalen Kulturprogramm“, sagt Zeeb. Die Landeskirche habe sich als einladende Volkskirche präsentiert, dafür habe das Landeskirchenteam mit hohem Engagement viele Kontakte geknüpft.
Die feierliche „Entpflichtung“ des landeskirchlichen Kirchentagsteams ist am Sonntag, 12. Juli, im Rahmen des Dankesfests der Landeskirche. Zu dem Fest sind alle Mitwirkenden beim Kirchentag aus der Landeskirche eingeladen. Es beginnt um 15 Uhr in der Stuttgarter Stiftskirche.
Quelle: Christoph Schweizer