Am 21. und 22. Januar wird in Stuttgart das Pop-Oratorium „Luther“ aufgeführt. Am Sonntag, 8. Januar, fand in der MHP-Arena in Ludwigsburg die Hauptprobe statt, bei der der Chor erstmals in seiner vollen Größe miteinander gesungen hat. Dirigiert wurden die Sängerinnen und Sänger vom Landeskirchenmusikdirektor Matthias Hanke und Kirchenmusikdirektor Hans-Martin Sauter.
Als die Türen der MHP-Arena in Ludwigsburg geöffnet werden, strömen ohne Unterlass Sängerinnen und Sänger herein. Ein Ehepaar ist sogar extra aus dem Münsterland angereist, um zusammen mit seiner Tochter am Pop-Oratorium teilnehmen zu können. Für das Paar ist es bereits die zweite Aufführung. Schon bei der Premiere des Stücks in Dortmund haben sie mitgesungen. „Es macht einfach so viel Spaß“, rufen sie noch, dann sind sie in der Menge verschwunden.
Das Pop-Oratorium „Luther“ wurde von Dieter Falk und Michael Kunze komponiert und wird von der Stiftung Creative Kirche in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland veranstaltet. Im Reformationsjahr 2017 tourt das Musical durch Deutschland, in Stuttgart finden sogar zwei Aufführungen statt. Dafür wurden für jede Aufführung 1.200 Sängerinnen und Sänger gesucht, die Lust haben, mit ihren Stimmen einen Mega-Chor entstehen zu lassen. Und das ist auch die Herausforderung des Pop-Oratoriums: 2.400 Stimmen sich nicht zu einem unverständlichen Brei vermischen zu lassen. Damit das nicht passiert, kümmern sich bei der Hauptprobe Matthias Hanke und Hans-Martin Sauter mit viel Feingefühl, Witz und Charme um die Sänger und Sängerinnen.
Zum Mitsingen konnten sich Einzelpersonen, aber auch ganze Chöre anmelden. Schon seit Wochen proben sie alle für den großen Auftritt. Hier in der MHP-Arena kommen sie zum ersten Mal zusammen. Durch die Vorarbeit sitzen die Töne aber bereits erstaunlich gut. Auch Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, der Schirmherr der Stuttgarter Aufführungen des Pop-Oratoriums, ist begeistert: „Wenn hier so viele Menschen gemeinsam singen, gibt mir das ein bisschen vom Kirchentagsgefühl von 2015.“ Er hätte ja auch gerne mitgesungen, aber vielleicht sei es besser so, scherzt er. Stattdessen wippt er später nur mit seinem Fuß mit, wie auch auf der sonst neutralen Pressebank verstohlen einzelne Füße mitwippen. Denn bei so vielen begeisterten Sängern ist es beinahe unmöglich, nicht von der Musik mitgerissen zu werden.
Die Aufführungen in Stuttgart am 21. und 22. Januar sind bereits beide ausverkauft.