Die evangelischen Landeskirchen und die katholischen Diözesen in Baden-Württemberg sowie die Friedensforschung setzen sich an einem Runden Tisch für eine Verringerung von Waffenexporten und die Umwandlung von Waffenproduktion in die Produktion ziviler Güter ein. Auch die Landessynode der württembergischen Landeskirche ist beteiligt. Stephan Braun hat kurz mit Inge Schneider, der Präsidentin der Synode, darüber gesprochen.
Frau Schneider, die Landessynode beteiligt sich am Runden Tisch Rüstungskonversion, den Oberkirchenrat Professor Dr. Ulrich Heckel einberufen hat. Mit welchem Ziel?
Wir bedauern es, dass Deutschland einer der größten Waffenexporteure ist. Wir dürfen unseren Wohlstand nicht mit dem Leid anderer Völker erkaufen und wollen daher alles, was von unserer Seite möglich ist, dazu beitragen, dass möglichst wenige Kriegswaffen in Deutschland produziert und an andere Länder verkauft werden. Dazu ist ein Gespräch mit allen Beteiligten nötig, denn wir brauchen neue Ideen, damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Nun hat sich die Landessynode schon mal zum Thema Rüstungsexporte geäußert, und das fast einstimmig. Was steht in dieser Erklärung?
Wir sind der Überzeugung, Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein. Im Geiste Jesu wollen wir Frieden fördern und treten für gewaltfreies Handeln ein. Deshalb lehnen wir den Export von Kriegswaffen und anderen Rüstungsgegenständen grundsätzlich ab. Kleinwaffen sollen nur an Polizeikräfte in demokratischen und stabilen Staaten geliefert werden können. Wir fordern dazu auf, die zivile Konfliktbearbeitung vorrangig zu stärken und wir selbst stellen für die Friedensbildung an den Schulen und in den Gemeinden zusätzliche finanzielle Mittel bereit.