Zum gemeinsamen Engagement "für eine bessere Welt" hat der Soziologieprofessor Hartmut Rosa (Jena) die mehreren hundert Teilnehmer eines Gottesdienstes auf dem Vorplatz des Winnender Rems-Murr-Klinikums aufgerufen.
Es gehe darum, gemeinsam etwas zu gestalten und dabei niemanden auszugrenzen, betonte Rosa bei der Veranstaltung unter den Thema "Ein Hoch auf uns - die 'soziale Energiewende'" am Freitagnachmittag. Auch beim Deutschen Evangelischen Kirchentag gehe es vor allem um Gestaltungsideen und nicht in erster Linie um eine Protesthaltung etwa gegen die Politik, sagte der Wissenschaftler.
Bei demselben Gottesdienst appellierte der Sänger und Songwriter Andreas Bourani an die Teilnehmer, die Momente bewusst wahrzunehmen und zu genießen, die sie mit anderen Menschen verbringen. "Wir müssen uns bewusstmachen dass wir einander haben und wir sollten in schweren Zeiten zusammenstehen", betonte er.
Der Gottesdienst aus der Reihe der "Nachtschicht-Gottesdienste" war auch den Opfern des Amoklaufs von Winnenden gewidmet. Die Teilnehmer gedachten der 15 Opfer vom 11. März 2009 anschließend an den Gottesdienst an der Gedenkstätte im Winnender Stadtpark. Pfarrer Ralf Vogel Stuttgart), der Initiator der Nachtschicht-Gottesdienstreihe, sagte, mit diesem Sondergottesdienst im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentags solle in Winnenden eine neue, hoffnungsvolle Geschichte geschrieben werden, ohne das Vergangene zu vergessen.
Der Gottesdienst wurde angeregt vom Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden und der Klinikseelsorge Winnenden. Die Nachtschicht-Gottesdienste vereinen Musik, kabarettistische und schauspielerische Einlagen und eine Predigt im Dialog. Die Themengottesdienste finden üblicherweise abends statt und wurden im Stuttgarter Teilort Obertürkheim entwickelt.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (EPD)
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