02.05.2017

Welttreffen der Lutheraner soll Ökumene voranbringen

Drei Fragen an den LWB-Vizepräsidenten und Landesbischof Frank Otfried July

Vor der 12. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) im Mai in Namibia hat Landesbischof Frank Otfried July die Bedeutung des Treffen für die Ökumene betont. "Die lutherischen Kirchen haben lange und Mut machende Erfahrungen in Dialogprozessen, insbesondere mit der römisch-katholischen Kirche", sagte Bischof July, der auch Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) ist. Besondere Bedeutung komme der internationalen Begegnung im Jahr des 500. Reformationsjubiläums zu. Zur LWB-Versammlung werden vom 10. bis 16. Mai rund 400 Delegierte der 145 Mitgliedskirchen aus 98 Ländern in Windhuk erwartet.

Landesbischof Frank Otfried July

Herr Bischof July, sie nehmen vom 10. bis 16. Mai an der 12. Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes im namibischen Windhuk teil. Was erhoffen Sie sich von dem Ereignis, vor allem mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr? Welche Themen stehen im Vordergrund?
Ich erhoffe mir eine internationale Begegnung, bei der deutlich wird, dass die Reformation eine Weltbürgerin ist. Dass wir voneinander lernen können, was Reformation in kleinen und großen Kirchen, in Minderheits- und Mehrheitskirchen bedeuten kann. Ich erhoffe mir viele neue Ideen und Anregungen auch für unsere Landeskirche, wie wir zum Beispiel dem Mitgliederschwund entgegentreten können.

Für Streit in vielen Kirchen sorgen die Themen Frauenordination und Umgang mit Homosexualität. Auch im LWB. Denken Sie, dass hier Kompromisse gefunden werden? Oder werden die Spannungen zunehmen?
Ich hoffe und wünsche mir, dass wir die Spannungen so lange aushalten, bis wir gemeinsame gangbare Wege gefunden haben. Der LWB hat ja den Gedanken des "Emmaus-Weges" - das heißt, wir bleiben miteinander auf dem Weg mit Christus unter uns bis uns die Augen ganz aufgehen. Freilich sind manche Differenzen schwer auszuhalten. Wir brauchen neue theologische Impulse und müssen zu den Kernthemen unseres Glaubens wieder eine intensive Beziehung aufbauen. Hier hat der LWB mit neuen Veröffentlichungen zum Schriftverständnis und der Aufgabe der Kirche im öffentlichen Raum wichtige Impulse gegeben. Vollversammlungen dienen dazu, solche Impulse aufzunehmen und zu verstärken - und vor allem: einander zu begegnen und miteinander über diese Fragen konstruktiv ins weiterführende Gespräch zu kommen.

Die konfessionellen Unterschiede innerhalb des Protestantismus werden offenbar zumindest in Deutschland kaum mehr wahrgenommen. Was ist der besondere Beitrag der lutherischen Kirchen - vor allem für die Ökumene?
Der "communio-Gedanke" der lutherischen Weltgemeinschaft stellt die lutherischen Kirchen - über individuelle Partnerschaften hinaus - in einen großen Kontext in "weltkirchlicher" Art und Weise Kirche weltweit verbindlich zu leben. Das von Martin Luther geprägte theologische Denken trägt dazu bei, dass lutherische Kirchen gleichermaßen Weltverantwortung wahrnehmen, konstruktiv-kritische Beziehungen zum Staat pflegen können und eine gottesdienstliche Liturgie haben, die zugleich entwicklungsfähig und reformbar ist, ohne jedem Quartalsgeschmack nachzugehen. Die lutherischen Kirchen haben lange und Mut machende Erfahrungen in Dialogprozessen, insbesondere mit der römisch-katholischen Kirche. Das Dokument "Vom Konflikt zur Communio" ist ein Weg weisendes Ergebnis eines solchen Dialogprozesses und trägt damit zu einer Intensivierung der Beziehungen innerhalb der evangelischen Kirchen bei. Außerdem ist in Deutschland insbesondere die Catholica-Arbeit der VELKD zu nennen, die allen Kirchen der EKD zu Gute kommt. 

Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)

Das Gespräch führte Stephan Cezanne

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