02.02.2018

Gustav-Adolf-Werk macht Nächstenliebe erfahrbar

175 Jahre Gustav-Adolf-Werk Württemberg - Einer der Gäste: ein Pfarrer aus Aleppo

Am Samstag und Sonntag, 3. und 4. Februar, feiert das Gustav-Adolf-Werk (GAW) Württemberg in Stuttgart sein 175-jähriges Bestehen. Das GAW versteht sich als Brücke zu kleinen evangelischen Kirchen und Gemeinden im Ausland, die sich in einer Minderheitensituation befinden. Das wird auch an den ausländischen Gästen deutlich, die das GAW zu den Feierlichkeiten am Wochenende erwartet. Einer davon ist Pfarrer Haroutune Selimian, verantwortlich für sechs verbliebene evangelisch-reformierte Gemeinden in Syrien und Pfarrer der Bethel-Gemeinde im Westen Aleppos.

Pfarrer Haroutune Selimian, verantwortlich für sechs verbliebene evangelisch-reformierte Gemeinden in Syrien und Pfarrer der Bethel-Gemeinde im Westen Aleppos

Die Situation in der Stadt verbessere sich langsam, sagt er. Viele Leute, die ihre Stadtteile verlassen mussten, kommen zurück, um ihre Häuser zu renovieren. Jeden Tag treffen Menschen ein, die Hilfe brauchen. „Wir waren als Kirche immer vor Ort, haben unsere Arbeit nie eingestellt, sondern unsere Anstrengungen in vielen Bereichen noch erhöht“, betont Selimian. Heute seien die wichtigsten Herausforderungen die Bekämpfung der Armut- und Arbeitslosigkeit, die Behandlung von Trauma-Opfern sowie der Wiederaufbau der Stadt mit ihren zerstörten Kirchen und Schulen. Vor allem aber die Bildung und Erziehung. Es gebe derzeit fast vier Millionen Kinder in Syrien, die keine Schule besuchen konnten. Von denen, die ins Ausland geflohen seien, hätte die Hälfte keine Chance, eine Schule zu besuchen. Auf die Frage, was das GAW bisher in Aleppo tun konnte, sagt er: „Das Wichtigste war, dass wir das GAW immer an unserer Seite wussten.“ Das GAW habe alles getan, um den Kontakt nicht abbrechen zu lassen. Es war da, wenn wir nicht mehr weiter wussten und habe dafür gesorgt, dass die Menschen in Aleppo erfahren hätten, dass christliche Nächstenliebe real sei.

Gabriele Wulz, Prälatin Ulm und Präsidentin des GAW der EKD sowie Vorsitzende des GAW Württemberg.

„Wir verbinden Christen, unterstützen Gemeinden sowie sozial-diakonische Einrichtungen und entsenden Freiwillige“, sagte die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz, Vorsitzende des GAW Württemberg sowie des GAW der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), am Freitag vor Medienvertretern in Stuttgart. Dazu zählen etwa die evangelische Kirche in Polen, deren Mitglieder nur etwa 0,2 Prozent der Bevölkerung ausmachen oder die evangelische Kirche in Griechenland, die erst seit dem Jahr 2014 staatlich als Religionsgemeinschaft anerkannt ist und zuvor keinerlei Rechte hatte. „In solchen Situationen werden evangelische Christen von ihrem Umfeld bestenfalls belächelt, meist werden sie ignoriert oder als ,Sekte‘ abgetan“, betonte Wulz. „Indem wir solche Kirchen unterstützen, treten wir für Menschenrechte wie Meinungs- und Religionsfreiheit ein. Zugleich ermöglichen wir mit der Stärkung von evangelischen Gemeinden oft erst einen ökumenischen Dialog, da sie davor von der Mehrheitskirche oft nicht wahrgenommen worden sind.“

Michael Proß, Geschäftsführer des Gustav-Adolf-Werk Württemberg

„Ziel des GAW ist es, Gemeindeleben zu ermöglichen und Gemeindewachstum zu fördern“, sagte der Geschäftsführer des GAW Württemberg, Michael Proß. „Wir entsenden Freiwillige, helfen beim Kauf von Räumen für die Gemeindearbeit oder eines Gemeindehauses, unterstützen sozialdiakonische Einrichtungen oder die Kinder-, Jugend-, Frauen- oder Musikarbeit einer Gemeinde. „Manchmal sorgen wir auch dafür, dass das Auto eines Pfarrers repariert werden kann, der – wie beispielsweise in Russland – Gemeinden in einem Radius von mehreren hundert Kilometer betreut. In jüngster Zeit seien einige der Partnerkirchen von großen politischen Krisen betroffen. Beispielsweise Gemeinden im Nahen Osten wie die von Pfarrer Selimian, aber auch in Griechenland, die sich durch die ankommenden Flüchtlinge vor neue Aufgaben gestellt sehen. „Hier konnte das GAW bereits bestehenden Kontakte nutzen und sehr schnell und direkt finanzielle Hilfen zukommen lassen.“

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