Hier finden Sie sowohl allgemeine, informierende Texte als auch Debattenbeiträge zu kontroversen Themen. Es geht um den Islam als Religion, um religiöse Einzelthemen, um theologische Aspekte des christlich-islamischen Dialogs.
Hanna N. Josua hat ein wissenschaftliches Standardwerk zu "Idee und Problem einer Abrahamischen Ökumene" vorgelegt, so der Untertitel des umfangreichen Werkes zu einem Grundthema des christlich-islamischen Dialogs.
In unseren Diskussionen kommen die Wahrnehmung der arabisch-islamischen Tradition und die ökumenische Perspektive der orientalischen Christenheit häufig zu kurz oder gar nicht vor. Darauf liegt der Schwerpunkt dieser Untersuchung, die manches, was vertraut oder gar selbstverständlich schien, begründet infrage stellt, zugleich aber von Respekt und Wertschätzung gegenüber Muslimen und ihrem Glauben getragen ist.
Sämtliche koranischen Abrahamtexte und alle einschlägigen Texte aus den späteren islamischen Überlieferungen werden in neuer Übersetzung bzw. in Bezug auf die meisten Hadithtexte überhaupt zum ersten Mal in – eigener – Übersetzung vorgelegt und zusammenhängend ausgewertet. Die wichtigsten islamischen Koranexegeten bis in die Gegenwart werden herangezogen. Exkurse zu Schlüsselbegriffen, viele Schaubilder (mit Synopsen, zusammenfassenden Skizzen und übersichtlichen Modellen), ausführliche Register und ein Anhang mit einem chronologischen Verzeichnis und einer Synopse der Ibrahimtexte im Wortlaut helfen beim Ordnen der Informationsfülle.
Dieses Buch hat eine Bedeutung, die weit über das Abrahamthema hinaus reicht. Wer einen roten Faden im christlich-islamischen Dialog sucht, wird hier zu allen wichtigen Fragen fündig. Allein die Teiluntersuchungen zum Prophetenverständnis (Verhältnis Judentum, Christentum, Islam), zu Isaak und Ismael, zur Religionsgeografie und weiteren Themenbereichen sind kostbare kleine Kompendien, die zur Urteilsbildung im Dialog befähigen. Das ganze Gebiet der Koranexegese, soweit es im Dialog in den Blick kommt, wird differenziert und zugleich verständlich erschlossen und mit profunden Einzelexegesen vertieft. Daneben sind Einführungen in die religiöse Situation der Arabischen Halbinsel vor dem Islam, zu den jüdischen und christlichen Stämmen oder zur theologischen Deutung der Topografie Mekka–Jerusalem mit einer Menge Details enthalten, die in dieser Form sonst kaum oder gar nicht zu finden sind.
Das Geld für dieses Handbuch des Dialogs ist gut investiert – ein Muss für alle, die nicht an der Oberfläche bleiben wollen!
Hanna Nouri Josua: Ibrahim, der Gottesfreund. Idee und Problem einer Abrahamischen Ökumene, Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie Bd. 69, Tübingen: Mohr Siebeck 2016, 694 Seiten
Die Göttinger Buchreihe "Biblische Gestalten in Judentum, Christentum und Islam" behandelt zentrale biblische Gestalten (Abraham, Mose, Jesus und Maria, Adam und Eva, Elia u. a.) in den drei "abrahamischen Religionen". Die fünf Bücher wurden von einem christlichen Autorenteam mit der nötigen Fachkompetenz für jüdische, christliche und islamische Theologie geschrieben und sind bemüht, dem jeweiligen Selbstverständnis der Quellen so weit wie möglich gerecht zu werden. Die Teile zum Islam berücksichtigen jeweils sämtliche einschlägigen Koranverse in chronologischer Reihenfolge in einer ausführlichen Kommentierung und geben eine kurze Zusammenfassung der nachkoranischen erzählenden Tradition zum Thema.
Die Buchreihe ist im Buchhandel leider vergriffen. Bei Bedarf können Sie sich gerne an mich wenden, ich kann Ihnen auf Wunsch die Texte zu den einzelnen Abschnitten zukommen lassen.
Sehr gute Sendung von Michael Hollenbach über die Aleviten und das Alevitentum
So 07.08.2022 | rbb kultur Lebenswelten