Pfingsten

Der Geist Gottes bringt in Bewegung

Oft wird Pfingsten als der Geburtstag der Kirche bezeichnet - ein treffendes Bild. Was an Pfingsten aber genau gefeiert wird, wissen viele Menschen heute nicht mehr.  

"Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer. Und er setzte sich auf einen jeden von ihnen. Und sie wurden erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen." (Apostelgeschichte 2, 1-4)

So lauten die Worte in der Bibel, die von dem erzählen, was die Freunde Jesu einige Wochen nach Karfreitag und Ostern am "Pfingsttag" erfahren haben.

Umfragen heutzutage zeigen aber, dass nur noch wenige Menschen diese Erzählung mit dem Pfingstfest in Verbindung bringen. Das mag vor allem daran liegen, dass diese Geschichte sagenhafte Züge trägt.

Das Pfingstfest der christlichen Kirchen geht terminlich zurück auf ein schon existierendes jüdisches Fest, das Wochenfest. Dabei handelte es sich um ein sieben Wochen bzw. fünfzig Tage nach Passah gefeiertes Erntefest, an dem man Gott für die ersten Feldfrüchte Dank sagte. Es hatte unter den griechisch sprechenden Juden den Namen pentekoste ("der fünfzigste [Tag]") erhalten. Durch die Pfingsterzählung aus dem Neuen Testament wurde pentekoste dann ein christliches Fest. Über die althochdeutsche Bezeichnung fimfchustin (fünfzig) leitet sich der heutige Name Pfingsten her.

In den ersten Jahrhunderten der Kirche ist mit pentekoste (Pfingsten) ein auf Ostern folgender 50tägiger Zeitabschnitt gemeint, der festlich gefeiert wurde. Im 4. Jh. n. Chr. wird Pfingsten dann ein eigenständiges Fest des Heiligen Geistes, das - gleichrangig neben Weihnachten und Ostern – immer am siebten Sonntag nach dem Auferstehungsfest begangen wird. Weil aber der Ostertermin variabel ist und immer auf den dem ersten Frühlingsvollmond folgenden Sonntag fällt, variiert auch der Termin des Pfingstfestes von Jahr zu Jahr.

Pfingsten ist oft als Geburtstag der Kirche bezeichnet worden. Und genau das ist auch der Sinn der Erzählung: Die Kirche lebt nicht aus eigener Kraft. Die Anwesenheit Gottes macht sie fähig, ihren Auftrag zu erfüllen. Dabei kann es durchaus stürmisch zugehen wie in der Erzählung geschehen. Die Gegenwart Gottes wirbelt manche fest gefügten Strukturen durcheinander.
Das Zeichen des Feuers erinnert an Läuterung und Verwandlung. Und die spontane Fähigkeit in anderen Sprachen zu sprechen, verheißt die Begabung, über normale Grenzen und Hemmnisse hinweg mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

Pfingsten meint, Gott sprengt die engen Grenzen, die wir unserem Leben oftmals gesetzt haben und führt es in die Weite. Das kann auch heute noch geschehen, wenn wir bereit sind, uns als Teil der Kirche zu verstehen, deren Auftrag es ist, zu reden und zu handeln als Nachfolger von Jesus Christus.

Die liturgische Farbe Rot am Pfingstfest steht für das Feuer des heiligen Geistes aus der biblischen Erzählung.

Video: Pfingsten - was ist das eigentlich?

Was feiern wir eigentlich an Pfingsten?

Kontakt

Ev. Oberkirchenrat, Dezernat 1: Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149-521

dezernat1@elk-wue.de

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten

Im Zentrum der Fastenaktion „So viel du brauchst...“ stehen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit

„So viel du brauchst…“ – Fasten für den Klimaschutz

Am Aschermittwoch startet die ökumenische Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit. In den sieben Wochen bis Ostern motivieren Wochenthemen wie Ernährung oder Energie dazu, Gewohntes zu hinterfragen. Ein Newsletter bietet wöchentliche Impulse.

Weiterlesen

„Ein klanggewordenes Adventslicht“

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ – ein Klassiker, der zur Advents- und Weihnachtszeit tausendfach in den Gottesdiensten gesungen wird. Dr. Susanne Schenk, theologische Referentin von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, erklärt, was es mit dem Lied auf sich hat.

Weiterlesen

„Wie ein Komet, der in unserem Leben einschlägt“

Landesbischof Gohl predigt am 1. Christtag in Stuttgart über Johannesevangelium 3,31-35. „Johannes sagt: Der Sohn ist in die Finsternis dieser Welt gekommen. Wo gehört Ihr hin? Hört Ihr Gottes Wort? Hört ihr, wem Unrecht geschieht?“, so Gohl in seiner Predigt.

Weiterlesen

Landesbischof Gohl predigt im Gefängnis

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl feiert an Heiligabend einen ökumenischen Gottesdienst mit Strafgefangenen der Justizvollzugsanstalt Heilbronn. Hier finden Sie ein Video über einen Besuch des Landesbischofs in der JVA sowie den Text seiner Heiligabendpredigt.

Weiterlesen

„Durch Gitterstäbe scheint das Licht“

In seiner Weihnachtsbotschaft erinnert Landesbischof Gohl daran, dass Jesus nicht in einem Palast zur Welt gekommen sei, sondern an einem „Ort, der nichts gilt“. Die Hoffnung von Weihnachten aber sage: „Die Dunkelheit, die Du jetzt erlebst, hat nur das vorletzte Wort.

Weiterlesen

Weihnachtsgeschichte in Gebärdensprache

Tausendfach wird an Weihnachten die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Ja, vorgelesen. Aber was ist mit den Menschen, die wenig oder gar nichts hören können? Für sie erzählt Pfarrerin Daniela Milz-Ramming in diesem Video die Weihnachtsgeschichte in Gebärdensprache.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y