Sachsenheim/Selo. Kirchenbänke und ein Taufstein aus dem Schwabenland stehen seit wenigen Tagen in der nordostlowenischen evangelischen Kirchengemeinde Selo: Die Kirchengemeinde im Sachsenheimer Teilort Kleinsachsenheim hat den protestantischen Glaubensgeschwistern das Inventar zur Verfügung gestellt, bestätigte Pfarrer Friedemann Wenzke.
Ein Sattelzug hat die aus den 1950er Jahren stammenden mehr als 20 Bänke und den Taufstein in das rund 750 Kilometer entfernte Selo gebracht. Die Kleinsachsenheimer hatten für das Inventar keine Verwendung mehr: Nach der Innenrenovierung der Kirche werden in dem Gotteshaus Stühle statt Bänke stehen.
Außerdem wollen die Kleinsachsenheimer einen historischen Taufstein restaurieren, der jahrzehntelang im Turm der Kirche gelagert worden war. Deshalb konnten sie nun Bänke und den nach dem Zweiten Weltkrieg angeschafften zweiten Taufstein an die Gemeinde in Slowenien abgeben. Die Transportkosten übernehme die Landeskirche, sagte Kirchenrat Klaus Rieth.
Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Slowenien und die Evangelische Landeskirche in Württemberg sind seit vergangenem Sommer Partnerkirchen. Historisch sind die beiden Kirchen bereits seit dem 16. Jahrhundert verbunden, weil der slowenische Reformator Primus Truber damals aus dem Land vertrieben wurde und in Tübingen-Derendingen seine letzte Ruhestätte fand.
Die slowenische lutherische Kirche umfasst in 13 Kirchengemeinden rund 20.000 Mitglieder.
Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)