Stuttgart/Dettenhausen. Wann ist das eigene Glück vollkommen? Professor Dr. Hans-Joachim Eckstein hat darauf seine eigene Antwort gefunden – der Austausch mit anderen Menschen gehört dazu. Eine Pause steht nicht auf seiner Agenda. Der emeritierte Professor für Neues Testament feiert am 27. Januar 2020 seinen 70. Geburtstag.
Den Glauben begreifbar machen, ob für Fachleute oder Laien, Hans-Joachim Eckstein findet die passenden Worte. Mit seinen Abhandlungen, Büchern, Vorträgen, Predigten, Essays, Gedichten und selbst komponierten und getexteten Liedern spricht er die Menschen an.
Der Geburtstagswunsch des Theologen: Ein beziehungsreiches Leben. „Was wir sind, das sind wir durch Beziehungen, und was wir sein wollen, entdecken wir in persönlichen Begegnungen“, fasst er zusammen. Erleben, Genießen, Besitzen, Gestalten sind für ihn ohne das Geben und Nehmen in der Gemeinschaft unbefriedigend. Auch die Kirche, unser Land, die Welt nimmt er in den Blick. Es sei die Herausforderung und Perspektive, „vom Ich zum Wir“ zu gelangen, von den Eigeninteressen zur Gemeinschaft aller Geschöpfe, so Eckstein.
Hans-Joachim Eckstein kam am 27. Januar 1950 in Köln zur Welt und studierte in Erlangen und Tübingen Evangelische Theologie. 1980 folgte die Promotion, danach neben Tätigkeiten an der Hochschule Veröffentlichungen und Vorträge. Während der Zeit als Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg im Hochschuldienst habilitierte er im Jahr 1994.
Professor Eckstein lehrte von 1996 bis 2001 an der Universität Heidelberg, von 2001 bis zur Emeritierung 2016 an der Universität Tübingen Neues Testament.
Das Engagement für und mit den Studierenden zeigte sich in seiner Arbeit in der Studentenseelsorge und in christlichen Studentengruppen. Hans-Joachim Eckstein erhielt 1994 den Landeslehrpreis Baden-Württemberg und 2008 den Sexauer Gemeindepreis für Theologie.
Hans-Joachim Eckstein ist seit 2004 Mitglied der Kammer für Theologie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 2004 bis 2016 war er Synodaler und Mitglied im Theologischen Ausschuss der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, von 2002 bis 2016 Vorsitzender des Kuratoriums des Evangelischen Stifts in Tübingen.
Gerade erschien Ecksteins neue CD mit geistlichen Liedern, der Kalender für 2020 ist gut gefüllt mit Veranstaltungen. Eine Schaffenspause plant er nicht, Pausen von der Kreativität sind kein Ziel des 70jährigen. Zugleich mit Menschen im Austausch zu sein und zu schreiben, referieren und zu verkündigen, ist für ihn ein besonderes Vorrecht. „Das eigene Glück ist vollkommen“, wenn andere Menschen aus einem seiner Lieder oder Texte Mut zum Leben schöpfen, steht für ihn fest.
Zu seinem 70. Geburtstag empfinde er Dankbarkeit, er sei freudig und voller Tatendrang. Für ihn sei es ein Privileg, nach der aktiven Berufsphase aktiv bleiben zu können.
„Wenn ich meine ganze Zeit dafür einsetze, dass das Evangelium von Gottes Menschenfreundlichkeit besser verstanden und erfahren wird, komme ich dabei in keiner Weise selbst zu kurz“, sagt Eckstein, „In der Liebe gewinnen wir durch Geben, und werden durch Teilen reicher.“
Sexauer Gemeindepreis für Theologie: Die evangelische Kirchengemeinde Sexau (bei Freiburg im Breisgau) vergibt seit 1981 den Preis, der 1980 von Gemeindepfarrer Rudolf Landau initiiert wurde. Akademisch lehrende Theologinnen und Theologen erhalten den Preis für besondere Gemeindenähe in ihrem Wirken und Publizieren. Der Preis wird in unregelmäßigen Zeitabständen vergeben und in der Adventszeit verliehen. Über die Verleihung entscheidet der Kirchengemeinderat auf Vorschlag des theologischen Gesprächskreises der Kirchengemeinde.
Quelle: Wikipedia