Stuttgart/Hannover. Sieben Wochen Verzicht - für mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit: „So viel Du brauchst…“ (2. Mose 16) lautet das Motto der bundesweiten Fastenaktion, zu der die Evangelische Landeskirche in Württemberg mit zehn weiteren Landeskirchen und vier katholischen Bistümern aufruft. Am Aschermittwoch, 26. Februar, beginnt die Aktion, zu Ende geht sie am Ostersonntag, 12. April. Das Evangelische Heidehof-Gymnasium in Stuttgart macht 2020 nicht zum ersten Mal mit.
Klimaschutz fängt im Alltag an: Im Evangelischen Heidehof-Gymnasium in Stuttgart lenken engagierte Schülerinnen und Schüler 2020 schon zum dritten Mal den Blick darauf, was jeder und jede tun kann. Nach einer Auftaktveranstaltung am 23. März beginnt die zweiwöchige Aktion für vegetarische Ernährung, an der von insgesamt 700 Schülerinnen und Schülern rund 225 teilnehmen. In Pausenaktionen tauschen die Schüler Rezepte für Snacks und Erfahrungen aus, Eltern und Schüler werden informiert.
Das Engagement am Heidehof-Gymnasium passt zur bundesweiten Aktion „Klimafasten“. Zum sechsten Mal stellen elf evangelische Landeskirchen, darunter die Evangelische Landeskirche Württemberg, und vier katholische Bistümer in diesem Jahr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit in den Mittelpunkt der Fastenzeit. „Klimafasten tut Leib und Seele gut, lässt uns achtsamer werden, weitet den Blick, bereitet auf Ostern vor und verändert mich und die Welt“, so die Initiatoren, die an die „Ethik des Genug“ erinnert.
Es gehe darum, gemäß der christlichen Tradition, Verzicht zu üben, um frei zu werden für neue Gedanken und andere Verhaltensweisen.
Die evangelische Landeskirche nimmt in diesem Jahr zum zweiten Mal an der Fastenaktion teil. „Wir wissen, dass durch unser tägliches Handeln andere Menschen Not leiden und die Umwelt zunehmend zerstört wird. Mit der Aktion wollen wir in der Fastenzeit bewusst Verzicht üben und ausprobieren, wie wir klimafreundlicher und fairer handeln können.“ Das betont Siglinde Hinderer vom Umweltbüro der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Mitmachen könnten alle Interessierten, von Kommunen, Kirchengemeinden und Schulklassen bis zu Wohngemeinschaften und Privatpersonen.
Kernstück der Aktion ist eine Broschüre, die durch die sieben Wochen der Fastenzeit führt. Sie gibt jede Woche praktische Anregungen zu einem anderen Thema, wie Lebensmittelretten, Mobilitätsverhalten oder dem „ökologischen Fußabdruck“. Auf Facebook und Instagram können sich Fastende austauschen.
In der württembergischen Landeskirche nehmen viele Gemeinden und Gruppierungen am Klimafasten teil. Die einzelnen Termine finden sich auf der Website des Umweltbüros.
Neben der Fastenaktion „Klimafasten“ als ökumenische Initiative von Landeskirchen und Bistümern startet die Evangelische Kirche in Deutschland in diesem Jahr ihre jährliche Fastenaktion unter dem Motto „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“.
Die Fastenaktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit ist eine gemeinsame Initiative von:
Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, Bremische Evangelische Kirche, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover, Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Evangelische Kirche von Westfalen, Lippische Landeskirche, Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, Evangelische Landeskirche in Baden, Evangelische Landeskirche in Württemberg sowie dem jeweiligen Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim, im Erzbistum Berlin, des Bistums Eichstätt und der Diözese Rottenburg-Stuttgart.