Stuttgart. Mit einem Oratorienkonzert gedenkt die Evangelische Landeskirche in Württemberg am kommenden Sonntag der Opfer des Nationalsozialismus: Tags darauf, am 27. Januar, jährt sich die Befreiung der letzten Gefangenen des KZ Auschwitz-Birkenau zum 75. Mal.
Es wird ein besonderes Konzert am Sonntag, 26. Januar, ab 18 Uhr im Hospitalhof in Stuttgart: Es ist all jenen gewidmet, die in der Zeit des Nationalsozialismus unterdrückt, verfolgt und ermordet worden sind. Und so stehen nicht nur Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy (Vertonung von Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit“), Erich Zeisl („Requiem ebraico – The 92nd Psalm“) und Leonard Bernstein („Chichester Psalms“) auf dem Programm.
Auch Worte des Gedenkens werden zu hören sein - von Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, Professorin Barbara Traub, Sprecherin des Vorstandes der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg, und Dr. Michael Blume, dem Antisemitismus-Beauftragten der Landesregierung.
Mitwirkende sind Birte Markmann (Sopran), Carolina große Darrelmann (Alt), Johannes Hill (Bariton), der Kinder- und Jugendchor Sindelfingen, der Konzertchor „Cappella Nuova“ Sindelfingen und das Interkulturelle sinfonische Orchester; an der Orgel spielt Landeskirchenmusikdirektor Matthias Hanke. Die Leitung hat Bezirkskantor Daniel Tepper.
Am 27. Januar 1945 haben Einheiten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau erreicht und die letzten verbliebenen 7.500 Gefangenen befreit; mehr als eine Million Menschen waren seit 1940 im Stammlager Auschwitz und dem Außenlager Birkenau ermordet worden.
Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland nationaler Gedenktag; 2005 hat die UN-Generalversammlung den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.