Stuttgart. Bei ihrer konstituierenden Sitzung haben die Synodalen der 16. Württembergischen Evangelischen Landessynode die Juristin Sabine Foth zur Präsidentin gewählt. Sie erhielt bei der Wahl am Samstagmittag 78 von 87 abgegebenen Stimmen.
Die 52-jährige Rechtsanwältin aus Stuttgart ist damit Nachfolgerin von Inge Schneider, die in der 15. Legislaturperiode das württembergische Kirchenparlament geführt hat.
Foth ist Mitglied des Gesprächskreises „Offene Kirche“ - damit steht erstmals eine Vertreterin dieses Gesprächskreises an der Spitze der Synode. Zu ihren Stellvertretern wurden Andrea Bleher (55, Untermünkheim) vom Gesprächskreis „Lebendige Gemeinde“ sowie Johannes Eißler (58, Eningen unter Achalm) vom Gesprächskreis „Evangelium und Kirche“ gewählt.
Sabine Foth war schon in den vergangenen sechs Jahren Mitglied der Landessynode. Die verheiratete Mutter von vier Kindern ist Expertin für Familien- und Arbeitsrecht. Ehrenamtlich engagiert sie sich unter anderem als stellvertretende Vorsitzende des Gesamtverbandes für Kindergottesdienst in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie als stellvertretende Vorsitzende des württembergischen Landesverbands für Kindergottesdienst. Außerdem ist sie Kirchengemeinderatsvorsitzende in Stuttgart-Heslach.
„Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir kreativ, hoffnungsvoll und offen für alle Menschen in die Zukunft gehen und uns nicht zu sehr auf Zahlen fixieren,“ sagte Foth nach ihrer Wahl. Sie nannte Bildung und Bewahrung der Schöpfung als genuin kirchliche Themen, die in der neuen Synode verstärkt in den Fokus rücken sollten. Für die Arbeit der 16. Landessynode gab sie den Mitsynodalen einen Satz aus dem 2. Timotheus-Brief mit auf den Weg: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“
Zuvor hatte die baden-württembergischen Staatsministerin Theresa Schopper (Grüne) in ihrem Grußwort appelliert, dass sich die Kirchen „mit Macht und Leidenschaft“ gegen die Spaltung der Gesellschaft einsetzen sollten und das Engagement der Kirchen für ein friedliches Zusammenleben sowie für Alte, Schwache und Kranke von besonderer Bedeutung sei.
Schopper nannte Kirche ein Vorbild in der Gesellschaft auch für diejenigen, die ihr nicht angehörten. Die Menschen achteten weiterhin auf die Kirchen, auch wenn die Gottesdienste weniger besucht würden. Der neuen Synode wünschte sie „gutes Gelingen und Gottes Segen“.