05.02.2020

Die Suche nach der besten Lösung

Kirchenrätin Gisela Dehlinger leitet die Gemeindeberatung.

Evangelische Gemeindeberatung feiert 25-jähriges Bestehen

Stuttgart. Vieles bleibt nicht so, wie es war - aber wie wird's am Ende gut? Seit 25 Jahren versucht das Team der Gemeindeberatung der württembergischen Landeskirche, diese Frage mit den Betroffenen vor Ort individuell zu klären. Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July erwartet, dass die Gemeindeberatung in Zukunft noch mehr zu tun bekommt.

Ein paar Zahlen lassen ahnen, wie voll der Terminkalender der rund 50 württembergischen Gemeindeberaterinnen und -berater ist: Im vergangenen Jahr „hatten wir 124 Gemeinde- und Pfarrplanberatungen“, schildert Kirchenrätin Gisela Dehlinger, die Leiterin des im Evangelischen Bildungszentrum angesiedelten Bereichs „Gemeindeentwicklung und Gottesdienst“.

Bei diesen Beratungen kamen 860 Vor-Ort-Kontakte zustande; außerdem übernahm das Team 176 Moderationen bei Kirchengemeinderats-Klausuren oder Wochenendveranstaltungen. Dabei sind die Pfarrer und Diakone zumeist nur nebenamtlich als Berater tätig.

Jahrestagung mit Jubiläumsmotto

Das Motto der Jubiläums-Jahrestagung im Stift Urach brachte dann auch mit drei Worten auf den Punkt, worum es bei der Gemeindeberatung geht: „Innehalten - vergewissern - weitergehen“. Signalisiere eine Gemeinde Bedarf an Beratung, machen sich Berater und die Vertreter der Gemeinde gemeinsam daran, ein Ziel zu formulieren.

Fahrplan zur Lösung

Dabei, so betont Gisela Dehlinger, „kommen wir völlig ergebnisoffen“. Mit anderen Worten: Zwar findet die Gemeindeberatung unter dem Dach der württembergischen Landeskirche statt. Es gebe aber kein „Hineinregieren“ in die Belange der einzelnen Gemeinden. Egal, ob es um geplante Gemeindefusionen, die Bildung von Verbundgemeinden oder auch um die Lösung von Konflikten zwischen Pfarrern und Kirchengemeinderäten geht: Sind sich die Beteiligten über die Ziele einig, setzen sie einen „Kontrakt“ auf - gewissermaßen einen Fahrplan hin zur angestrebten Lösung.

„Was können wir tun?“

Wie lange die „Reise“ dauert, sei völlig unterschiedlich, sagt Gisela Dehlinger. Als Positiv-Beispiel nennt sie eine Beratung 2018 im Lenninger Tal. Zunächst ging es „nur“ um eine Dreier-Gemeindefusion. Und dann habe es geheißen: „Wir gönnen uns einen Gemeinde-Entwicklungsprozess.“ Nicht als Selbstzweck, sondern um die Mitglieder für die Veränderungen zu gewinnen: „Was können wir tun, damit wir gut zusammenwachsen? Wie können wir auch kritische Gemeindeglieder davon überzeugen, dass sie nichts verlieren?“, nennt sie die Fragestellungen in dieser Projekt-Verlängerung.

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July.

„Qualität unserer Arbeit sicherstellen“

In einem in Bad Urach verlesenen Beitrag für die Jahrestagung betonte Landesbischof Frank Otfried July, dass er in den kommenden Jahren genau aus diesem Grund eine Zunahme des Beratungsbedarfs erwartet: „Wie können wir mit weniger Geld, weniger Zeit, weniger Menschen die Qualität unserer Arbeit sicherstellen?“

Vor diesen Fragen aber stehen nicht nur die Gemeinden vor Ort - auch die Gemeindeberatung „ist davon selbst betroffen“, stellte July fest. Denn die Berater - zumeist nebenamtlich tätige Pfarrer und Diakone - sehen sich nach seinen Worten immer komplexeren Veränderungsprozessen und dazu noch steigendem Kostendruck gegenüber. 

Kooperation mit SPI

Deshalb, so der Landesbischof, begrüße er die Kooperation der Gemeindeberatung mit dem landeskirchlichen Projekt SPI (Strukturen, Pfarrdienst, Immobilien), bei dem es ebenfalls um eine Anpassung an sinkende Mitgliederzahlen und eine Konzentration der Kirche auf ihre wesentlichen Aufgaben geht: „Der Auftrag der Evangeliums-Verkündigung“, wie July betonte.

Gisela Dehlinger macht gegenüber elk-wue.de keinen Hehl daraus, dass sich ihr Team und jenes von SPI erst zusammenraufen mussten. Inzwischen aber funktioniere die Kooperation gut. Und mit vereinten Kräften wollen die Beraterinnen und Berater nicht nur neue Wege für Gemeinden suchen und finden. Auch das Spirituelle solle in der Beratung eine noch größere Bedeutung erhalten: „Wie kann spürbar werden, dass wir uns im Bereich der Kirche befinden und nicht in einer politischen Kommune?“

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