Geschlechtliche Vielfalt

So geht die Landeskirche mit geschlechtlicher Identität um

Seit dem frühen 20. Jahrhundert gewinnen wir immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Vielfalt von Geschlecht. Mittlerweile wird von den meisten anerkannt, dass es Menschen gibt, die weder männlich noch weiblich sind oder die ihr Geschlecht wechseln. Die Rechte dieser Menschen wurden lange eingeschränkt und sind auch heute noch ein umstrittenes Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Es ist deswegen auch für die Evangelischen Landeskirche in Württemberg relevant, die den Anspruch hat, sich für alle Kinder Gottes, insbesondere die Ausgegrenzten und Benachteiligten, einzusetzen.

Theologisch betrachtet ist die Zugehörigkeit (oder Nichtzugehörigkeit) zu einem bestimmten Geschlecht nicht relevant für die Gottebenbildlichkeit eines Menschen und demzufolge frei von Wertbarkeit. Auf Basis dieser Annahme spricht die Landeskirche sich gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung inter- und transgeschlechtlicher Menschen im kirchlichen Kontext aus. Sie möchte auf dieser Seite Informationen zugänglich machen, die den Einstieg in das Thema erleichtern.

Was ist Transgeschlechtlichkeit?

  • Transgeschlechtlichkeit ist eine innere Gewissheit, einem anderen Geschlecht anzugehören, als einem bei der Geburt aufgrund der äußeren Geschlechtsmerkmale zugewiesen wurde. In der Fachsprache spricht man von Geschlechtsinkongruenz. Diese Inkongruenz kann zu starkem psychischem Leidensdruck, der sogenannten Geschlechtsdysphorie, führen.
  • Möglich ist eine gegengeschlechtliche Identifikation oder eine Identifikation mit keinem eindeutigen Geschlecht (auch „nicht-binär“ genannt).
  • Der Wechsel des Geschlechts wird auch als Transition bezeichnet. Man unterscheidet die soziale, die rechtliche und die medizinische Transition. Die soziale Dimension beinhaltet etwa die Verwendung eines neuen Vornamens im Alltag, die Änderung von Frisur und Kleidungsstil etc. Die rechtliche Dimension beinhaltet die amtliche Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag und die Anpassung aller wichtigen Dokumente. Die medizinische Dimension beinhaltet etwa Hormonbehandlungen oder Operationen. Nicht jede transgeschlechtliche Person durchläuft alle diese Schritte.

Alternative Bezeichnungen

  • trans*
  • Transgender
  • Transident

Was ist Intergeschlechtlichkeit?

  • Intergeschlechtliche Menschen haben körperliche Merkmale des weiblichen und des männlichen Geschlechts.
  • Gründe dafür können in den Chromosomen, Keimdrüsen und der Hormonproduktion liegen.
  • Manche intergeschlechtliche Menschen identifizieren sich als nichtbinär, andere als Mann oder Frau.
  • Früher wurden intergeschlechtliche Säugling oftmals ohne medizinische Notwendigkeit geschlechtsangleichend operiert, was zu langfristigen medizinischen und psychischen Problemen führen kann. Seit 2021 sind diese Operationen in Deutschland verboten.
  • Seit 2013 ist es möglich, für einen intergeschlechtlichen Säugling keinen Geschlechtseintrag festzulegen. Seit 2018 gibt es den Geschlechtseintrag "divers". 

Alternative Bezeichnungen

  • Inter*
  • Intergeschlechtlich

Wie wir in der Landeskirche mit Trans- und Intergeschlechtlichkeit umgehen

  • Trans- oder Intergeschlechtlichkeit ist niemals ein Hinderungsgrund für die aktive Teilnahme am Gemeindeleben oder die Übernahme eines Patenamtes.
  • Taufe und Konfirmation bleiben auch nach Änderung des Geschlechtseintrages oder des Vornamens gültig.
  • Die Änderung des Vornamens kann im Kirchenregister schon vor der amtlichen Änderung durchgeführt werden.
  • Bei der Tauferinnerung wird der Identitätsname verwendet.
  • Stellenanzeigen sind neutral (m/w/d) formuliert.

Kontakt

Ursula Kress

Beauftragte für Chancengleichheit im Evangelischen Oberkirchenrat. Ansprechperson bei sexualisierter Gewalt

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149572

Ursula.Kress@elk-wue.de

Meldungen, die Sie interessieren könnten

Podcast mit Landesbischof Gohl über Glaube und Politik

Sind die Kirchen in politisch turbulenten Zeiten besonders gefordert? Sollten sie sich bei brisanten politischen Themen einmischen? Darüber spricht Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in einem neuem Podcast der Evangelischen Akademie Bad Boll mit deren Direktor, Dr. Dietmar Merz.

 

Weiterlesen

Professor Dr. Jörg Knoblauch verstarb am 7. Februar 2025 im Alter von 75 Jahren.

Unternehmer Professor Dr. Jörg Knoblauch verstorben

Trauer um einen Unternehmer mit christlicher Vision: Professor Dr. Jörg Knoblauch trat für christliche Werte in der Wirtschaft ein, schrieb Bücher und förderte die Verbreitung der christlichen Botschaft in den Medien. Er starb am 7. Februar 2025 im Alter von 75 Jahren.

 

 

Weiterlesen

Viele evangelische Kirchengemeinden bieten zum Valentinstag 2025 Veranstaltungen an.

Valentinstag – für die Liebe danken und sich segnen lassen

Am 14. Februar feiern viele Menschen in Württemberg die Liebe – nicht nur mit Geschenken, sondern auch mit Gottes Segen. Ob Paar, Familie oder und Einzelperson, alle sind willkommen zu den Angeboten der Kirchengemeinden. Hier finden Sie eine Übersicht.

Weiterlesen

Kann man evangelisch kirchlich heiraten, wenn nur einer der Partner evangelisch ist? Was versprechen sich Menschen von einer kirchlichen Trauung? Pfarrer Dan Peter beantwortet häufige Fragen rund um eine kirchliche Hochzeit.

FAQ: Hochzeit – 15 häufige Fragen und Antworten

Kirchlich heiraten, wie geht das? Kann man sich die Pfarrerin oder den Pfarrer aussuchen, und ist das Traugespräch eine Art Prüfung? Diese und weitere Fragen, die sich Brautpaare stellen, hat Pfarrer Dan Peter in unseren FAQ beantwortet.

Weiterlesen

„Wir sind die Brandmauer!“-Kundgebung in Stuttgart: Rede von Synodalpräsidentin Sabine Foth

"Für das Verhältnis der Menschen untereinander ist die Nächstenliebe zentral"

Am 1. Februar fand auf dem Stuttgarter Schlossplatz eine Demonstration mit ca. 44.000 Menschen unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer gegen Hass und Hetze“ statt. Neben vielen gesellschaftlichen Akteuren war die Landeskirche durch Synodalpräsidentin Sabine Foth mit einer Rede vertreten.

Weiterlesen

„Wir dürfen uns nicht von Extremisten treiben lassen“

Die Debatte und Abstimmung zur Migrationspolitik im Deutschen Bundestag am 29. Januar 2025 hat viele Fragen und Reaktionen ausgelöst. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hat sich dazu geäußert. Hier finden Sie Landesbischof Gohls Statement im Wortlaut.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y