„Frage nach Krieg und Frieden bleibt eine ethische“
|
Landesbischof
„Die Frage nach Krieg und Frieden bleibt eine ethische“
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl äußert sich im Vorfeld des zweiten Jahrestags des Angriffs auf die Ukraine
„Die Ermordung Alexej Nawalnys zeigt für mich einmal mehr, wie berechtigt das Anliegen der Ukraine ist, sich gegen die menschenverachtende Gewalt des Putin-Regimes mit allen Kräften zu wehren.“ So Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl kurz vor dem zweiten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine bei der 3. Konsultation der EKD-Friedenswerkstatt „Recht und Frieden“ am 20. Februar in der Evangelischen Akademie Bad Boll.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl.Bild: Gottfried Stoppel
Kirche und Politik
Zur Frage, ob Kirche sich zu politischen Fragen äußern soll, sagte Gohl: „Man könnte es sich leicht machen und sagen: Die Frage nach Waffenlieferungen ist eine rein politische Angelegenheit. Das geht die Kirche nichts an.“ Richtig sei, dass „im Parlament in Berlin die Argumente ausgetauscht und die Entscheidungen getroffen würden.“ Dennoch „bleibt die Frage nach Krieg und Frieden eine ethische. Was ist unsere Verantwortung? Wo werden wir schuldig? Ist dies nur eine Aufgabe der politischen Sphäre? Oder ist sie nicht auch eine Aufgabe, die theologisch zu bedenken ist?“ Es werde deutlich: „Jede Theologie muss sich fragen lassen, ob sie eine Bedeutung für die Gegenwart hat, wenn sie sich aus solchen aktuellen Debatten verabschiedet.“
Gohl erinnerte in seiner Rede an die Debatten der vergangenen zwei Jahre um die Rechtmäßigkeit von Waffenlieferungen an die Ukraine als ultima ratio im Gegensatz zu einem unbedingten Pazifismus. Beide Positionen würden, so Gohl, in der evangelischen Kirche vertreten, und es gehe „nicht darum, eine der beiden Positionen aus dem binnenkirchlichen Diskurs auszuschließen, sondern diese Spannung in der Kirche auszuhalten.“ Die Debatte habe gezeigt, „dass wir in der Kirche neue Positionen erarbeiten müssen, um den friedensethischen Grundanliegen, die wir teilen, weiter gerecht werden zu können. Dazu gehört auch, der präventiven Friedensarbeit größeres Gewicht zu verleihen.“
„Jedes gemeinsame Gebet ist ein Stück Hoffnung inmitten einer hoffnungslosen Situation.“
Gohl sagte in Erinnerung an den württembergischen Pfarrer und Friedensaktivisten Otto Umfrid, er sei überzeugt, „dass im Engagement einzelner Christen der stärkste Impuls des Christentums für den Frieden liegt.“ Und er erinnerte daran, dass seit Kriegsbeginn „in zahlreichen Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen viele Menschen sich engagieren, Hilfstransporte organisieren, sich um Kriegsflüchtlinge und um ihre Unterbringung kümmern.“ Seit Beginn des Krieges kämen Christinnen und Christen unterschiedlicher Konfessionen zu Friedensgebeten zusammen: „Diese Friedensgebete sind ein wichtiges Zeichen der Hoffnung. Jedes gemeinsame Gebet ist ein Stück Hoffnung inmitten einer hoffnungslosen Situation.“
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden.
Am Abend des 29. Juni ist die Sommertagung der Landessynode zu Ende gegangen. Am Samstag standen die Schöpfungsleitlinien, das Missionsverständnis sowie landeskirchliche Finanzen auf der Tagesordnung.
Als Gastgeberland heißen wir die Fans bei uns herzlich willkommen. Und was verbindet neben der Leidenschaft für den Fußball mehr als ein gemeinsames Gebet? Dafür haben wir das Vaterunser in den jeweiligen Landessprachen der Mannschaften im Achtelfinale zusammengestellt.
TV-Tipp: Geiz bei Lebensmitteln? Bauern unter Druck
Regionale Lebensmittel, am besten noch in Bio-Qualität? Gerne, aber sie dürfen nicht viel kosten. So denken viele Konsumenten in Deutschland. Ein Problem für die landwirtschaftlichen Erzeuger. Darüber spricht Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb mit ihren Gästen.
Landesbischof Gohl sprach am Freitag vor der Synode in seinem Bischofsbericht über die tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft. Die Synodalen debattierten in der Aktuellen Stunde über Vielfalt in Kirche, Fußball und Gesellschaft.
Landesbischof Gohl sprach vor der Synode über Veränderungen und Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft. Weitere Themen: Der Ukraine-Krieg, die ForuM-Studie, der Nahost-Konflikt, das Anwachsen der politischen Rechten und die Diskussion über die Reform des §218.
Am 28. und 29. Juni tagt die Landessynode zu Themen wie Mission, Schöpfung, Haushalt und Verwaltungsreform. Landesbischof Gohl gibt einen ausführlichen Bericht. Hier finden Sie den Livestream, viele Berichte und alle Dokumente zur Tagung.
Wie begegnet man Gott? Geht das überhaupt? Muss man dafür besonders fromm sein? Darüber denkt in diesem Video Mario Steinheil nach, Kirchengemeinderat in Eltingen und Mitarbeiter der landeskirchlichen Pressestelle.
Wie kann ich lernen und üben, über meine „Herzensanliegen“ zu sprechen? Im Trainingsprogramm Herzensanliegen werden unterschiedliche Lernmodule angeboten, um im Glauben sprachfähig zu werden.
2022 wurde das neue Berufsbild Assistenz der Gemeindeleitung in der Landeskirche offiziell eingeführt. Der erste Tag der AGL diente der Fortbildung und Vernetzung untereinander. Es wurden Workshops und eine Info-Meile mit Fortbildungsmöglichkeiten angeboten.
Seraphine W. und Zoé W. leisten ihren Freiwilligendienst in der Stuttgarter KesselKirche, einer jungen landeskirchlichen Gemeinde. Miriam Hechler, Pfarrerin für Innovation und Neue Aufbrüche in der Landeskirche, hat mit ihnen über ihre Erfahrungen gesprochen.
Anlässlich der 44. Ökumenischen Friedensdekade werden alltägliche Geschichten vom Frieden gesammelt. Dazu sind Online-Veröffentlichungen, eine Sammlung und musikalische Lesungen in Planung.
Die Mitglieder des OFC Königskinder verbinden ihre Leidenschaft für den VFB mit der Freude am Glauben. Wir haben den Vorsitzenden Pfarrer Thimotheus Rölle gefragt, wie er auf die Idee kam, einen christlichen Fanclub zu gründen und wie er Fußball-Gottesdienste feiert.