Jesus sei mehr als ein Prophet, mehr als eine große Gestalt aus der Geschichte Israels. „In ihm zeigt sich das ewige und unverwechselbare Gesicht Gottes. In ihm berühren sich Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit, Gnade und Gericht“, sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July an Karfreitag in der Stuttgarter Stiftskirche. Gleichzeitig wies er auf die christliche Prägung des Landes hin und betonte: „Wir wollen, dass der Karfreitag auch in Zukunft das Leben unserer Gesellschaft unterbricht. Eine säkulare Gesellschaft braucht die Antwort des Karfreitag.
Prälat Ulrich Mack
Gott lasse die Welt nicht im Stich. Er breche den Horizont des Todes auf. „Furcht, Krankheit und Leid, Gewalt, Ausbeutung und Sorgen werden nicht das letzte Wort haben“, sagte Prälat Ulrich Mack am Ostersonntag in der Stuttgarter Stiftskirche. Das sei die Botschaft von Ostern. „Die Kraft der Auferstehung ermutigt dazu, Frieden zu wollen, gerecht zu teilen, was wir haben, und besonnen mit unserer Erde umzugehen. Das Licht des Ostermorgens lockt uns aus dem Dunkel selbstverkrümmender Sorge in das helle Vertrauen, dass Gott uns heute leitet und motiviert.“
Prälat Christian Rose
Die letzte Stunde Jesu sei der Anfang einer neuen Welt. „Es wird wahr, was in Nazareth begonnen hatte: die Armen hören das Evangelium, die Gefangenen erfahren Befreiung, die Blinden sehen und die mit dem zerschlagenen Herzen erfahren Trost“, so der Reutlinger Prälat Christian Rose an Karfreitag in Nebringen. Einfach zu begfreifen sei das nicht. Aber zu glauben.
„In dieser Welt gibt es oft ‚schlechte Nachrichten’“, sagte Prälat Christian Rose am Ostersonntag in der Reutlinger Marienkirche. Das Geschehen an Ostern habe diesen Grundsatz auf den Kopf gestellt: Jesus habe den Tod überwunden. „Die gute Nachricht von der Auferstehung Jesu ist der Protest gegen die „bad news“, die schlechten Nachrichten unserer Welt“, so der Prälat.
Prälat Hans-Dieter Wille
„Auf Golgatha hat sich Gott gewissermaßen vor aller Welt bloßstellen lassen. Er ist schwach geworden, damit sich Menschen nie mehr ihrer Schwäche und ihres Unvermögens schämen müssen“, erklärte der Heilbronner Prälat Hans-Dieter Wille an Karfreitag in Oberfischbach.
„Mensch, hast du’s gut“; das sei die Botschaft von Ostern, sagte Prälat Hans-Dieter Wille am Ostersonntag in Winterbach. Dies sei keine christliche Allerweltsweisheit, sondern was diese Botschaft auslöst, sei ein die Menschen außerordentlich bewegendes, ein weltbewegendes Ereignis: „Die Auferstehung Jesu ist eine Geschichte mit Zukunft.“ Sie sei der Grund für die Zuversicht von Christen in dieser Welt. Bruder.
Prälatin Gabriele Wulz
„Das Kreuz ist das Ende der Gewalt. Es wird zum Symbol des Friedens und der Versöhnung“, sagte Prälatin Gabriele Wulz am Karfreitag im Ulmer Münster. Das Kreuz sei das Ende der Schuldzuweisungen und unterbreche alles, was an Rechnungen und Gegenrechnungen aufgemacht werde. Es „unterbricht auch die Logik unseres Lebens von Erfolg und Scheitern“.
„Das Leben ist stärker als der Tod und es lohnt sich, sich für das Leben einzusetzen“, sagte die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz am Ostersonntag in Aitrach. „Die Osterbotschaft braucht unsere Bestätigung durch Taten.“ In einer Welt, in der es ein Leichtes sei, in Angst und Schrecken zu leben, falle es auf, wenn Menschen sich nicht fürchten und Hoffnung haben. Christen seien „Protestleute gegen den Tod“, zitierte sie Christoph Blumhardt.
Dan Peter
Predigttermine von Landesbischof Frank Otfried July, der Prälatin und den Prälaten:
Landesbischof Frank Otfried July
Karfreitag, 10 Uhr Stiftskirche, Stuttgart
Prälat Ulrich Mack (Stuttgart)
Ostersonntag, 10 Uhr, Stiftskirche, Stuttgart
Prälat Christian Rose (Reutlingen)
Karfreitag, 10 Uhr, kath. Auferstehungskirche, Nebringen
Ostersonntag, 10 Uhr, Marienkirche, Reutlingen
Prälat Hans-Dieter Wille (Heilbronn)
Gründonnerstag, 17 Uhr, Kilianskirche, Heilbronn
Karfreitag, 10:30 Uhr, Oberfischbach
Ostersonntag, 10 Uhr, Winterbach
Prälatin Gabriele Wulz (Ulm)
Karfreitag, 9:30 Uhr, Münster, Ulm
Ostersonntag, 10 Uhr, Aitrach
Ostermontag, 9:30 Uhr, Münster, Ulm