Stuttgart. Die ehemalige Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Ruth Leuze, feiert am Montag, 11. Juli, ihren 75. Geburtstag. Den christlichen Werten verbundene Leuze war von 1980 die erste Beauftragte des Landes Baden-Württemberg für den Datenschutz und übte dieses Amt bis 1996 aus. Sie war lange Zeit Mitglied der EKD-Synode sowie im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ehrenamtlich engagierte sie sich in verschiedenen Kuratorien und Stiftungen sowie für den Landesarbeitskreis der Evangelischen Frauenhilfe in Württemberg und lehrte an den Universitäten Karlsruhe und Konstanz.
Die parteilose Politikerin hatte sich immer mit viel Engagement und Entschlossenheit für die Rechte der Bürger eingesetzt und scheute nie die Konfrontation. „Datenschutz ist Persönlichkeitsschutz, es geht nicht um Geheimniskrämerei, sondern um Entscheidungsfreiheit“, hatte Leuze 1996 dem Evangelischen Pressedienst gesagt. Datenschutz sei nötig, um den Freiraum zu sichern, den jeder brauche, um sich in Kirche und Welt zu engagieren.
„Für uns als Landeskirche war ihr Engagement in der EKD-Synode und besonders als Mitglied des Rates der EKD sehr wertvoll“, würdigt Landesbischof Frank Otfried July die Jubilarin. Leuze habe mit hoher persönlicher Integrität für Gerechtigkeit und den Schutz der Personenwürde gestritten und dafür auch viel bewirkt.
Ruth Leuze wurde 1936 als Tochter eines Pfarrers in Heilbronn geboren. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und Freiburg promovierte sie und bildete sich in Elektronischer Datenverarbeitung fort. Nach ihrer Zeit als Regierungsassessorin beim Landratsamt Heidelberg arbeitete sie von 1965 bis 1980 im baden-württembergischen Innenministerium und wurde schließlich Landesbeauftragte für Datenschutz. Von 1996 bis 2005 war Leuze als Rechtsanwältin in Stuttgart tätig.
Dan Peter