Stuttgart. Die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) hatte den evangelischen württembergischen Landesbischof Frank Otfried July in den LWB-Rat gewählt. Im Anschluss an die Vollversammlung, die vom 20. bis 27. Juli in Stuttgart stattfand, folgte die erste Tagung des neu gewählten Rates vom 28. bis 29. Juli ebenfalls in Stuttgart. Frank Otfried July wurde dort zum Vizepräsidenten des Rates für die Region Mittel- und Westeuropa bestimmt.
Insgesamt hat der Rat fünf Vizepräsidenten gewählt. Außerdem setzte das Gremium ein Exekutivkomitee, Programmausschüsse und Ständige Ausschüsse sowie einen Projektausschuss ein. Frank Otfried July leitet in seiner Funktion als Vizepräsident den Programmausschuss für Theologie und Studien.
Der LWB-Rat ist in der Zeit zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden LWB-Vollversammlungen zuständig für die Geschäfte des Weltbundes. Neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes wurde Bischof Munib A. Younan von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land.
Der Rat tagt alle zwölf bis 18 Monate und besteht aus dem von der Vollversammlung gewählten Präsidenten, dem Schatzmeister und 48 von der Vollversammlung gewählten Personen. Die Verfassung des LWB verlangt für die Mitgliedschaft des Rates eine „angemessene Vertretung" von Ordinierten und Laien, Frauen und Männern sowie Jugendlichen. Der Rat entscheidet über die Struktur des LWB-Sekretariats, setzt die Haushalte des Weltbundes fest und legt den Mitgliedskirchen einen Jahresbericht vor. Die Amtszeit der Ratsmitglieder endet mit dem Abschluss der folgenden ordentlichen Vollversammlung. Eine einmalige Wiederwahl der Mitglieder des Rates ist möglich.
Der LWB ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 im schwedischen Lund gegründet, zählt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen über 70 Millionen Christen in 79 Ländern angehören.
Christian Tsalos