26.04.2024

„Das Gesangbuch ist ein Lebensbuch“

500 Jahre evangelisches Gesangbuch: Landesbischof Gohl predigt zur Bedeutung des Gesangbuchs als Lebensbegleiter

Stuttgart. „Singen ist Lebenshilfe. Singen gegen die Anfechtung und gegen das Tun des Falschen. Das Gesangbuch ist mehr als eine Sammlung von Liedern für wechselnde Jahreszeiten und sonstige Anlässe. Das Gesangbuch ist ein Lebensbuch.“ Das sagt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in seiner Predigt in der Stuttgarter Stiftskirche am Sonntag, 28. April, aus Anlass des 500-jährigen Jubiläums des evangelischen Kirchengesangbuchs, das 2024 gefeiert wird.

Gohl betont in seiner Predigt die seelsorgerliche Kraft, die im Singen und in den Texten des Gesangbuchs steckt: „Auf dem Buchdeckel unseres Gesangbuches heute steht: Für Gottesdienst, Gebet, Glaube, Leben. Dafür ist das Gesangbuch da. Es erinnert uns daran: Es sind im Leben oft nicht die großen Bibeltexte, die einen Menschen in seinen Lebenskrisen begleiten, sondern Gesangbuchverse.“

Das Gesangbuch als Lebensbuch biete Trost und Orientierung. „Es schenkt uns Worte, wenn uns das Leben stumm macht.“ Weiter sagt Gohl: „Die Melodien des Gesangbuchs tragen uns durch manches dunkle Tal. Sie dulden unsere Traurigkeit und ihr Gotteslob öffnet manche Schleusen zu unserem Herzen.“ Lieder verbänden die Menschen auch untereinander – „über Zeiten und Kontinente, auch über Konfessionen hinweg. Und auch das tröstet und macht Mut.“

Mit Blick auf die Weiterentwicklung des evangelischen Gesangbuchs sagt Gohl: „500 Jahre evangelisches Gesangbuch – das ist bis heute mit jeder neuen Gesangbuchausgabe das Versprechen, dass neue Lieder unser Herz als singende Gemeinde neu erreichen und zum Klingen bringen.“

Das neue evangelische Gesangbuch

Aktuell arbeitet eine Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an einer vollständig überarbeiteten Neuausgabe des Gesangbuchs. Sie soll nicht nur viele neue Lieder und musikalische Impulse enthalten, sondern auch alle technischen Möglichkeiten nutzen, die bei der letzten Neuausgabe in den 90er Jahren noch nicht absehbar waren. Auch die württembergische Landeskirche beteiligt sich intensiv an dieser Arbeit.

Dan Peter
Sprecher der Landeskirche 

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