Stuttgart / München. Der ehemalige Oberkirchenrat und Bildungsdezernent, Hansgeorg Bauer, feiert am Sonntag, 17. Oktober, seinen 75. Geburtstag. Bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1998 war der gebürtige Bayer zwölf Jahre lang Mitglied des Evangelischen Oberkirchenrates in Württemberg. Sonst hat der Theologe bis 1986 ausschließlich in seiner Heimat gewirkt.
„Religion gehört zum Menschen, zu seiner Entwicklung, zu seiner Urteilsfähigkeit, also zur Schule“, sagte Hansgeorg Bauer. Sein Interesse an Jugendarbeit, Religionsunterricht und schulischem Ergehen hat sich wie ein roter Faden durch seine ganze Biographie gezogen.
1935 in Reutti bei Neu-Ulm in einer Pfarrersfamilie geboren, in Aschaffenburg und München aufgewachsen, studierte Hansgeorg Bauer evangelische Theologie in Erlangen und Heidelberg. Dabei weitete das Studium seinen Blick auch für andere Fachgebiete: Pädagogik, Kunstgeschichte und Diakoniewissenschaft. Nach dem ersten theologischen Examen 1959 verbrachte Bauer kurze Zeit im Predigerseminar Bayreuth. Danach hat er für ein Studienjahr in Griechenland gelebt und die griechisch-orthodoxe Kirche kennen gelernt. Darauf folgte ein vierjähriges Vikariat in Oberbayern mit viel Religionsunterricht, Kirchenbau, Jugendarbeit und vielen Gottesdiensten.
1964 übernahm Hansgeorg Bauer seine erste Pfarrstelle in Oberfranken – in Walsdorf bei Bamberg. Seine Schwerpunkte waren da wieder Jugendarbeit und Religionsunterricht. Außerdem arbeitete er bei der Fortbildung der Katecheten mit und betreute die religionspädagogische Ausbildung der Lehramtsanwärter für Volksschulen.
Von 1973 bis 1978 war Bauer im Schulreferat des bayerischen Landeskirchenamtes in München tätig. Anschließend wurde er zum Rektor des Nürnberger Predigerseminars der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Bayerns berufen. Acht Jahre lang hat der Theologe die Vikarausbildung geleitet bevor er 1986 in den Evangelischen Oberkircherat in Württemberg wechselte. Dort leitete der Vater von zwei Söhnen das Dezernat „Kirche und Bildung“. Als Schulreferent war Bauer zuständig für den Religionsunterricht, den Konfirmandenunterricht, die kirchlichen Schulen, die Erwachsenbildung, die Jugendarbeit sowie die gesamte kirchliche Zielgruppenarbeit. Gerne hat er den Reformator Luther zitiert: „Schule ist ein weltlich Ding! Sie gehört zur Pflichtaufgabe jeder Obrigkeit um des Wohles des Landes willen“.
Im Rückblick auf seine Arbeite resümiert Hansgeorg Bauer heute: „In diesen Tagen ist mir wieder bewusst geworden, wie vielen unterschiedlichen Menschen ich in meinem beruflichen Leben begegnen durfte – Bauern und Ministerialräten, Patriarchen und Vikaren, ausgelassenen Schülern und engagierten Lehrern, Bayern und Griechen, Württembergern und Badenern – in vielseitigen Aufgaben und Herausforderungen“.