22.09.2022

„Verbundenheit im Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen, aus denen wir schöpfen“

Landesbischof Gohl grüßt die jüdische Gemeinschaft zu Rosch ha-Schana

Zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana (25. bis 27. September) hat Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in einem Schreiben an die Repräsentanten der jüdischen Gemeinschaft in Baden-Württemberg ein gutes und gesegnetes Jahr 5783 gewünscht und die Verbundenheit der Landeskirche mit dem Judentum zum Ausdruck gebracht. Unten auf dieser Seite finden Sie den Volltext des Briefes.

Ernst-Wilhelm GohlLandesbischof Ernst-Wilhelm Gohl betont in seinem Gruß zu Rosch ha-Schana die Verbundenheit der Landeskirche mit dem Judentum.

Diese Verbundenheit geschehe „im Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen, aus denen wir schöpfen“, schreibt Gohl und betont weiter: „Sie geschieht zudem, weil die hebräische Bibel auch für uns als Evangelische Landeskirche in Württemberg ein Schatz tiefer Erkenntnis des Weges und Willens Gottes mit seiner Welt ist.“ Sie drücke sich in „der Solidarität für die israelitische Religionsgemeinschaft, für die jüdischen Gemeinden und alle Menschen jüdischen Glaubens aus, die in unserem Land Opfer von Anfeindungen, Ausgrenzung und Gewalt werden.“

Diese Angriffe forderten die Kirche heraus, „zukünftig noch klarer für die Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens einzutreten und alle Angriffe gegenüber jüdischen Gemeinden scharf zurückzuweisen“, so Gohl. So habe die Landeskirche bereits im Vorfeld der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen eine klare Position bezogen: „Die Landeskirche lehnt eine Verurteilung oder einen Boykott Israels ab“.

Er spüre bei vielen das Anliegen, immer wieder auch an die guten Anfänge jüdisch-christlicher Zusammenarbeit zu erinnern und sich darin für die Zukunft zu stärken, schreibt Gohl weiter und weist auf den Humanisten und Theologen Johannes Reuchlin hin, an dessen 500. Todestag dieses Jahr erinnert werde und der die Sprache und Literatur der jüdischen Gemeinschaft geliebt habe und unerschrocken für die Rechte der jüdischen Bürger des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation eingetreten sei.

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