24.11.2016

Zu Friedensbildung und Friedensarbeit verpflichtet

Württembergische Evangelische Landessynode in Stuttgart beendet

Stuttgart. Die Herbsttagung der Württembergischen Evangelischen Landessynode ist am heutigen Don-nerstag, 24. November, in Stuttgart zu Ende gegangen. Seit Montag, 21. November, hatten sich die 98 Synodalen unter anderem mit dem landeskirchlichen Haushalt für das Jahr 2017 und der strategischen Ausrichtung der Landeskirche für die kommenden Jahre beschäftigt. In einer Aktuellen Stunde diskutierte die Synode außerdem über die Bedeutung des Kreuzes in unserer Gesellschaft.

Am Mittwochabend, 23. November, hat die Landessynode mit großer Mehrheit eine Erklärung der Evange-lischen Landeskirche in Württemberg zu deutschen Rüstungsexporten verabschiedet. „Mit dem Thema dieser Erklärung setzt die Landeskirche an einem der zentralen Probleme der durch Gewalt und Terrorakte geprägten Welt an“, sagte Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel im Vorfeld der Verabschiedung. Denn das Exportieren und das Liefern von Waffen und Rüstungsgütern bedeuteten unwillkürlich, dass Instrumente zur Gewaltanwendung zur Verfügung gestellt werden. Eine solche Erklärung sei eines der wichtigsten Mittel, durch die die Kirche in die Gesellschaft hinein wirken kann.

Die Landeskirche, so der Wortlaut der Erklärung, versteht sich in ihrem christlichen Auftrag verpflichtet, zu Friedensbildung und Friedensarbeit beizutragen, bewaffnete Gewalt entschieden abzulehnen und Konflikte mit zivilen Mitteln zu lösen. Die Friedensbotschaft des Evangeliums muss auch in politischen Entscheidun-gen bedacht und ernst genommen werden. Um diesen Zielen näher zu kommen, soll unter anderem die Friedensbildung an Schulen und in Gemeinden gestärkt werden. Zudem ist geplant, einen Runden Tisch für Rüstungskonversion zu initiieren, bei dem Unternehmer, Beschäftigte, Gewerkschaften, Friedensinitiativen und Kirchen in Dialog treten sollen. Den Export von Kriegswaffen und anderen Rüstungsgegenständen lehnt die Landeskirche grundsätzlich ab. Kleinwaffen sollen nur an Polizeikräfte in demokratischen und stabilen Staaten geliefert werden können.

Zum Abschluss der Tagung bezeichnete Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July die Landessynode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg als Resonanzraum. „Mit unseren Möglichkeiten und Fähig-keiten möchten wir dem Evangelium von Jesus Christus eine Stimme verleihen und in unserer Kirche und der Gesellschaft Raum geben“, so July.

Die Landessynode kommt das nächste Mal zur Frühjahrstagung vom 16. bis 18. März 2017 zusammen.

Dan Peter
Referatsleiter Publizistik

 

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