Kirchenlieder-App Cantico: Neue Funktionen und mehr Möglichkeiten
Stuttgart. Vor fast genau einem halben Jahr hat die Evangelische Landeskirche in Württemberg ihre Lieder-App „Cantico“ veröffentlicht. Doch die Entwickler waren seitdem weiter aktiv: Neue Features, eine optimierte Nutzeroberfläche und neue Lieder zählen zu den Veränderungen.
Sowohl die Landeskirche als auch Johannes Quirin, Geschäftsführer der im Evsangelischen Medienhaus Stuttgart ansässigen Entwicklerfirma Kohelet 3 GmbH & CO. KG sehen „Cantico“ bisher als vollen Erfolg an. Seit der Veröffentlichung vor knapp einem halben Jahr sei das digitale Gesangbuch etwa 6.500 Mal heruntergeladen worden.
Eine erste Bilanz zur App
Damit erfülle die App alle Erwartungen. „Mit der ersten Bilanz sind wir sehr zufrieden", sagt Quirin. Doch zurücklehnen werden sich weder er noch sein Team, denn: „Die nächste Stufe – sowohl inhaltlich als auch technisch – bereiten wir aktuell vor." Nach dieser Weiterentwicklung sei die App noch vielfältiger - und deshalb „erwarten wir eine noch deutlichere Steigerung“ bei den Zugriffen.
Ein kurzer Rückblick
Rechtzeitig zum 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) im Juni in Dortmund hatte die Evangelische Landeskirche in Württemberg eine erste Version der Lieder-App „Cantico“ herausgebracht. Ziel war und ist es, „Topanbieter“ für christliches und geistliches Liedgut zu werden. Deshalb, erklärt Landeskirchenmusikdirektor Matthias Hanke, bleibe die App auch weiterhin kostenlos und werde inklusive der 33 Kernlieder aus dem Evangelischen Gesangbuch zum Download angeboten. „Cantico“ ist sowohl für Apple- als auch Andriod-Geräte verfügbar.
Seit dem Start hat die Entwicklerfirma Kohelet 3 allerdings mehrere Erweiterungen eingearbeitet.
Neue Funktion integriert
So verfügt die App nun über eine Playlist-Funktion: Nutzer können Lieder in individuellen Listen anordnen und speichern.
Das Besondere: Es spielt keine Rolle, ob es sich um Lieder handelt, die bereits kostenlos enthalten sind, oder zusätzlich zum Basis-Angebot über einen InApp-Kauf erworben wurden. Der User kann sowohl einen Namen für die Playlist vergeben als auch Lieder innerhalb einer Playlist favorisieren. „Der Vorteil dieser Funktion ist, dass die Nutzer schneller und übersichtlicher auf ihre Lieblingslieder zugreifen können“, kommentiert Johannes Quirin.
Bald alle Regionalteile verfügbar
„,Cantico‘ ist gedacht für alle, die ein Lied alleine singen wollen oder mit anderen zusammen - zuhause, in der Kirche, unterwegs oder im Urlaub“. So hatte Stefan Werner, Direktor des Oberkirchenrats, zur Präsentation der App die Cantico-Zielgruppe beschrieben. Bis Ende 2020 solle deshalb in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) das komplette Evangelische Gesangbuch mit allen Regionalteilen als InApp-Kauf abrufbar sein.
Wie Quirin ankündigte, werde bis Ende 2019 die Liedsammlung „Wo wir dich loben, da wachsen neue Lieder“ als Download zur Verfügung stehen. Ziel der Entwickler ist, bis Mitte kommenden Jahres den württembergischen Regionalteil des Gesangbuches herauszubringen. Ende nächsten jahres sollen dann die sieben anderen Regionalteile verfügbar sein. „Da wir zum Gesangbuchverlag in Württemberg die kürzesten Wege haben, haben wir uns für die Veröffentlichung in dieser Reihenfolge entschieden“.
Weitere Neuerungen für die Nutzer
Eine weitere Neuerung betrifft die Anzeige der Lieder. Bislang hat der User keine Wahl: „Cantico“ zeigt zeitgleich sowohl den Text als auch die Noten an. Künftig kann er entscheiden, ob er nur den Text oder nur die Noten auf dem Screen sehen möchte - oder doch beides zusammen.
Dies sei ein Wunsch von Nutzern gewesen, die ihr Datenvolumen schonen wollen.
Eine weitere Funktion, die bis Ende des Jahres integriert werden soll, ist die Konfigurierbarkeit von Liedern. Das heißt, dass es künftig beim Auswählen eines Liedes möglich sein soll, sich nur einzelne Strophen anzeigen zu lassen. Das gelte sowohl für den Gesang als auch die Musik. Sollte das Lied in mehreren Sprachversionen vorliegen, können auch diese ausgewählt werden.
Kooperation möglich
Nach Quirins Worten haben bereits einige Verlage Interesse an einer Kooperation gezeigt. Hintergrund sei die Verbreitung eigener musikalischer Inhalte. Ob und wann es aber Vereinbarungen geben wird, müsse noch ausgehandelt werden.
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